Mainz. 10 experimentierfreudige Schülerinnen und Schülern gehen vier Tage lang im Chemielabor der Faszination der Farbe auf den Grund. Angeleitet wird das neugierige Zehner-Team von wissenschaftlichen Hilfskräften der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, wo die „Ferienakademie Farben“ im NaT-Lab vom 06. bis zum 09.August stattfindet.
Einige der „Hiwis“ waren vor einigen Jahren selbst Teilnehmer der Ferienakademie, so wie Kevin Neis: „In der Oberstufe war der Besuch der Ferienakademie Farben für mich eine willkommene Gelegenheit, um über den Tellerrand des Chemieunterrichtes zu schauen. Als Student bin ich rückblickend froh, dort durch den Kontakt mit den Mentoren einen erfahrungsreichen Einblick in das Studium an der Universität zu erhalten. Inzwischen studiere ich Biomedizinische Chemie im Masterstudium an der JGU.“
Die Oberstufenschüler der Klassen 11 bis 13 haben durch den Chemieunterricht bereits erste Erfahrungen mit naturwissenschaftlichen Versuchen. In der Ferienakademie können sie tiefer einsteigen, als das im Schulunterricht möglich ist.
Diese Experimente werden die Schüler machen
Auszug aus dem Programm:
- Herstellung von Pigmenten aus Pflanzen
- Herstellung der Farbe Indigoblau und Küpenfärben mit Indigoblau
- Gold-Nanopartikeln: Herstellung, Coating, Farbigkeit
- Synthese von Azofarbstoff Orange II, Färben verschiedener Gewebearten
- Säulenchromatographie mit Chlorophyllextrakt
Hilfe für wichtige Entscheidung: Chemie-Studium ja oder nein?
„Die Zeit im NaT-Lab ist auch ein Experimentierfeld in dem Sinne, dass sich die Schüler eine Vorstellung von den Laborphasen eines Chemie-Studierenden machen können,“ so Dr. Christa Welschof vom NaT-Lab der Uni Mainz. „Wir unterstützen sie bei der Berufsorientierung, indem wir ihnen einen Eindruck vom Chemie-Studium geben.“ Laut Welschof findet die Ferienakademie schon zum 17. Mal statt.
Begeisterung stärken – über „Generationen“ von Wissenschaftlern
Gefördert wird die „Ferienakademie Farben“ von den Chemieverbänden Rheinland-Pfalz. Dr. Christine von Landenberg, verantwortlich für die Bildungsförderung, sagte: „Wir wollen jungen Menschen, die an Naturwissenshaften interessiert sind, die Möglichkeit bieten mehr zu experimentieren. Sie haben eine Begeisterung für Chemie – die wollen wir stärken.“ Dass das funktioniert, zeigen die Zahlen: etliche ehemalige Teilnehmer der Ferienakademie haben anschließend ein naturwissenschaftliches Studium an der Universität in Mainz absolviert.
Schüler aus ganz Rheinland-Pfalz treffen sich
Die Schüler können sich ohne ihren Klassenverband für die Akademie melden. Die Übernachtung ist vor Ort im Jugendgästehaus Mainz. Nach der Zeit im Labor gibt es Freizeitangebote, sodass sich die Jugendlichen austauschen können, auch wenn der Laborkittel schon am Haken hängt. Dabei wird viel Wert auf den Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der JGU gelegt. Es ist eine einmalige Chance für die Schüler, sich in entspannter Atmosphäre über Studienmöglichkeiten und das Leben und Forschen in Mainz zu informieren.
Feierlicher Abschluss
Den Abschluss der Ferienakademie bildet die Feierstunde am Freitag (17:00 Uhr, Gebäude 2121, Inst. für Physikalische Chemie), zu der auch Eltern und Freunde eingeladen sind. Dort erläutern die Schüler die Ergebnisse ihrer Experimente auf Postern und trainieren so nebenbei das Präsentieren – eine wichtige Kompetenz für den Studienalltag. Abschließend bekommen die Schüler ihre Urkunden überreicht.
Weitere Förderungen
Neben der Ferienakademie bieten die Chemieverbände Rheinland-Pfalz über den Fonds der chemischen Industrie (FCI) zahlreichen Schulen Unterrichtsförderung an. Daneben unterstützt der Verband Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte mit den MINT-Tagen Rheinland-Pfalz für experimentierreichen Unterricht. Außerdem organisieren die Verbände verschiedene Veranstaltungen, beispielsweise zu Kunststoffen, Sicherheitsvorschriften im naturwissenschaftlichen Unterricht und Highlights in der experimentellen Schulchemie.