„Die Erwartungen der chemischen Industrie an das Jahr 2018 wurden nicht erfüllt“, betonte Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz heute auf der Jahrespressekonferenz. Der Umsatz sei zwar im Gesamtjahr mit 1,2 Prozent noch auf 29,5 Milliarden Euro gewachsen. Allerdings seien die Werte im zweiten Halbjahr stark zurückgegangen. Vor allem die Chemieproduktion brach im Jahresverlauf ein und liegt für 2018 bei - 2,9. Bundesweit ging die Produktion um 2,2 Prozent zurück.
Dies hatte verschiedene Gründe: „In Deutschland und der EU hat die Konjunktur nach Fahrt verloren. Die Nachfrage wichtiger Kundenindustrien wurde schwächer, besonders die Automobilindustrie. Hinzu kam das Niedrigwasser im Rhein. Das hat unseren Betrieben entlang des Rheins spürbar zugesetzt“, so Vogler.
Ausblick 2019 - weiterer Rückgang möglich
Zwar konnte in den ersten zwei Monaten dieses Jahres die Produktion wieder zulegen (+4,4 Prozent). Doch die Branche hatte im gleichen Zeitraum 3,6 Prozent weniger Aufträge in den Büchern. Hinzu kommt, dass sich „mit Blick auf die politischen Entwicklungen innerhalb und außerhalb der EU die Stimmung in den Mitgliedsunternehmen weiter eintrübt“, stellt Vogler fest. Laut einer Umfrage der Chemieverbände bewerten 94 Prozent der Unternehmen die politische Lage in Europa als negativ für das Geschäft. Und Vogler weiter: „Die Chemie ist in Rheinland-Pfalz die größte Industrie, gemessen am Umsatz. Rund 70 Prozent der Waren werden exportiert. Der Brexit sowie die schwächere Dynamik in USA und China werden uns auch in Rheinland-Pfalz treffen.“
#JazuEuropa - Chemie ruft zur Wahl auf
„Die Unternehmen sorgen sich um den inneren Zusammenhalt der Europäischen Union“, erklärt Christian Metzger, Vorstandsvorsitzender der Chemieverbände. Aus seiner Sicht ist es Zeit, Haltung zu zeigen. Er ruft daher die Beschäftigten der chemischen Industrie auf, am 26. Mai zur Wahl zu gehen.
„Wer pro Europa wählt, der stärkt die chemische Industrie. Und eine starke chemische Industrie schafft Arbeitsplätze und Wohlstand. Zukünftig brauchen wir mehr denn je die EU als einen zusammenhängenden Wirtschaftsraum. Ich wähle für den Erhalt der EU und ich freue mich, wenn dies mit mir viele andere tun“, betont Metzger.