„Wir leben vom Anfassen“

Das Wormser Unternehmen Trumpler präsentierte sich zur Woche der Industrie unter dem Motto „Von der Haut zum Leder“. Am 29. September führten die Mitarbeiter durch die Labore und Produktionsanlagen und informierten über Berufsperspektiven.

Handtaschen, Schuhe und Jacken - Leder begleitet uns wie selbstverständlich im Alltag. Dass dahinter eine komplexe Verarbeitung des Naturproduktes liegt, konnten die Besucher Ende September bei Trumpler in Worms erleben. „Wir wollten gezielt den traditionsreichen Beruf des Gerbers und die faszinierende Welt der Lederherstellung zeigen. Daher haben wir diesen Informationstag im Rahmen der Woche der Industrie angeboten“, so Joachim Müller-Damerau, einer der beiden Geschäftsführer.

Der Einladung folgten Schüler, Lehrer, Vertreter des Arbeitsamtes und benachbarter Unternehmen. Insgesamt 20 Personen erkundeten die Entwicklungslabore und Produktionsanlagen. Dabei gab es nicht nur reine Fachinformationen, sondern auch Haut und Leder zum Anfassen. Denn „die Lederverarbeitung lebt vom Anfassen: Die Hände müssen die Tierhaut spüren, um zu entscheiden, wie es am besten verarbeitet werden kann. Eine Musterlösung gibt es nicht. Je nach Tierart, Geschlecht und auch Herkunftsland müssen andere Arbeiten vorgenommen werden“, erklärten Dr. Benjamin Autenrieth und Dr. Jeffry Guthrie-Strachan im Entwicklungslabor. Greifbar für den Alltag wurde die Führung auch durch spannende Hinweise, worauf man bei der Qualität von Lederwaren achten sollte.  

Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer ergaben, dass weitere Informationsveranstaltungen dieser Art stattfinden sollten. Auch haben bereits Schulen nach Führungen gefragt und welche Möglichkeiten es für Praktika und Ausbildungsberufe gibt. „Die Branche ist nicht groß, bietet aber besonders in der Ledertechnik berufliche Perspektiven. Absolventen mit Gerberlehre oder Studium der Ledertechnologie haben ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten, nicht nur in der Lederherstellung (Gerbereien), sondern auch in Zulieferindustrien (Chemie) oder lederverarbeitende Branchen wie Automobil und Mode“, erklärt Müller-Damerau.