Werner & Mertz weiht nachhaltige Hauptverwaltung ein

Das durch seine Frosch-Marke bekannte Familienunternehmen Werner & Mertz hat in Mainz seine neue Hauptverwaltung nach 17 Monaten Bauzeit eingeweiht. Das Gebäude besticht durch ein einmaliges Energiekonzept.

Werner & Mertz weiht nachhaltige Hauptverwaltung ein

Mittels Windkraft, Photovoltaik und Geothermie erzeugt der Neubau mehr Energie, als er für den laufenden Betrieb benötigt. "Unsere neue emissionsneutrale Hauptverwaltung ist das erste Verwaltungsgebäude in Deutschland, für das Windkrafträder kombiniert mit einer Photovoltaikanlage mehr als den kompletten Energiebedarf für Heizung und Kühlung erzeugen. Damit erfüllt das neue Verwaltungsgebäude unsere Anforderungen an Nachhaltigkeit in herausragender Art und Weise", sagte Reinhard Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung von Werner & Mertz.

Er betonte: "Wir nutzen die einzigartigen geologischen und klimatischen Bedingungen am Rheinufer und setzen die Energieträger Wasser, Wind und Sonne mittels moderner Umwelttechnologien optimal ein. Damit schaffen wir für unsere Mitarbeiter auf rund 9.000 Quadratmetern angenehme Arbeitsbedingungen und setzen gleichzeitig ein in jeder Hinsicht vorbildliches Energiekonzept um." Nachhaltigkeit stehe beim neuen Verwaltungsgebäude des Mainzer Traditionsunternehmens an erster Stelle.


Ansprache von Dr. Norbert Röttgen

Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen lobte diese Unternehmensphilosophie: "Ihre betriebswirtschaftlich wie volkswirtschaftlich, ökonomisch wie ökologisch überzeugende Tradition hat es mir nicht schwer gemacht, Ihre Einladung zu dieser Einweihungsfeier anzunehmen. Werner & Mertz hat im November 2009 für seine Dachmarke Frosch den deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten. Dieser Preis wird an Unternehmen verliehen, die durch konsequentes Nachhaltigkeitsmanagement beweisen, dass sich soziale Verantwortung und Schonung der Umwelt mit wirtschaftlichem Erfolg verbinden lassen. Wer Innovationen vorantreibt und ressourceneffiziente Produkte und Dienstleistungen anbietet, wer umweltfreundliche Lösungen im Kerngeschäft und entlang der Wertschöpfungskette umsetzt, stellt sich langfristig für die Zukunft gut auf."


Die Technik

Der Neubau verfügt über 16 Windkraftanlagen auf dem Dach, die aufgrund der günstigen Windsituation in Rheinnähe pro Jahr rund 132 Megawattstunden Strom erzeugen. Eine Windgeschwindigkeit von nur zwei Metern pro Sekunde reicht bereits für das Anlaufen der Windkraftanlagen aus. Zusätzlich produziert eine 350 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Dach jährlich etwa 45 Megawattstunden Strom. "Insgesamt erhalten wir aus diesen beiden regenerativen Energiequellen 177 Megawattstunden Strom. Der jährliche Strombedarf unserer neuen Hauptverwaltung liegt bei rund 156 Megawattstunden, was einen Überschuss von 21 Megawattstunden Strom im Jahr ergibt", rechnete Schneider vor. Der überschüssige Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Geothermische Grundwassernutzung sorgt zu jeder Jahreszeit für angenehme Temperaturen im Gebäude. Dabei wird zwölf Grad kaltes Grundwasser aus fünf Metern Tiefe in das Gebäude befördert. Dort wird das Wasser im Winter mit einer Wärmepumpe auf 35 Grad erwärmt. Über ein in den Fußböden integriertes Heizsystem gibt das Wasser seine Wärme in die Büros ab. Die Wärmezufuhr kann dabei in jedem Raum individuell reguliert werden. Im Sommer wird das zwölf Grad kühle Grundwasser genutzt, um über das in den Fußböden liegende Kühlungssystem eine angenehme Raumtemperatur zu schaffen. Auf diese Weise spart Werner & Mertz über die Kombination dreier standortoptimierten Umwelttechnologien jedes Jahr 160 Tonnen Kohlendioxid ein. Für den Bau seiner neuen Hauptverwaltung wurde das Unternehmen bereits mit dem rheinland-pfälzischen Umweltpreis 2010 ausgezeichnet.

Insgesamt wurde eine Fläche von 1.412 Quadratmetern bebaut. Der Neubau verfügt auf sieben Etagen über 105 Büros, mit einer Gesamtfläche von 3.158 Quadratmetern. Für bis zu 250 Mitarbeiter ist das Gebäude ausgelegt. Schneider betont: "Zentraler Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie ist der Nachhaltigkeitsgedanke, der für Werner & Mertz Mittelpunkt aller ökonomischen, ökologischen und sozialen Aktivitäten ist. Unsere neue Hauptverwaltung ist ein wichtiger Schritt bei der Erfüllung unseres eigenen Nachhaltigkeitsanspruches, den wir schon seit vielen Jahren leben."


Der Innenausbau

Auch die Innenausstattung des Gebäudes berücksichtigt den Nachhaltigkeitsgedanken von Werner & Mertz: So verfügt das Foyer im Erdgeschoss über eine so genannte "grüne Wand", die mit 2.350 Pflanzen bestückt ist, und ein Wasserbecken. Die Pflanzen werden durch ein automatisches Bewässerungssystem mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Die "grüne Wand" erhöht zusammen mit dem Wasserbecken die Luftfeuchtigkeit. Dadurch kann eine optimal gefühlte Raumtemperatur mit geringerem Heizaufwand umgesetzt werden. Im Foyer befinden sich zudem sieben Bäume, die die Forstwirtschaft sonst zu Brennholz verarbeitet hätte, da sie anderen gerade gewachsenen Bäumen das Licht nahmen. Jeder der bis zu 400 Kilo schweren Baumstämme trägt nun im Eingangsbereich zu einem natürlichen Raumambiente bei.d

Die im Gebäude verlegten Teppichböden stammen von duraAIR. Die patentierte Beschichtung des Teppichrückens ist in der Lage, auf katalytische Weise in der Raumluft enthaltene gesundheitsschädliche Stoffe oder unangenehme Gerüche in unkritische Bestandteile der Luft wie Wasserdampf und Luftstickstoff umzuwandeln.

Die Büroausstattung der neuen Hauptverwaltung setzt ebenfalls Maßstäbe. Die Deckenfluter in den Büros leuchten die Schreibtische flexibel aus. Sie reagieren über Sensoren auf Bewegungen und die jeweilige Tageslichtmenge. So passt sich die Strahlkraft der Lampen automatisch der Raumsituation an. Die raumhohen, getönten Fenster sorgen für einen hohen Tageslichteinfall und verringern den Bedarf an künstlicher Beleuchtung. Die Schall- und Wärmedämmung der vierschichtig aufgebauten Glasfassade erreicht dabei höchste Effektivität. Zudem wurden alle neuen Schreib- und Besuchertische aus Holz hergestellt, das nachweislich aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. Die Bürostühle sind zu 95 Prozent recyclingfähig.

Quelle: http://www.werner-mertz.de