Für jede Lohnerhöhung gilt: Weniger ist mehr!

"Weniger ist mehr" - mit dieser deutlichen Ansage gehen die Arbeitgeber in die erste bundesweite Tarifverhandlung mit der IG BCE am morgigen Dienstag, 15. März 2011, in Hannover.

BAVC-Verhandlungsführer Hans-Carsten Hansen erläutert: "Wir müssen die IG BCE wachrütteln. In der regionalen Verhandlungsrunde hat sie sich nicht einen Millimeter bewegt. Wir müssen uns mit Realitäten und nicht mit Träumereien auseinander setzen. Unbelehrbar hält die IG BCE an ihrer krass überzogenen Forderung nach 7 Prozent mehr Geld fest. Eine sachlich nachvollziehbare Begründung für diese Forderung gibt es nach wie vor nicht."

Erholung - Kein Aufschwung
Von Gewerkschaftsseite werden der angebliche Aufschwung und der Verzicht der Arbeitnehmer in der Krise als Begründung für die 7-Prozent-Forderung angeführt. Dazu Hansen: "Es gibt keinen Aufschwung, nur eine Erholung nach der schweren Krise. Die Mehrheit der Unternehmen hat noch nicht einmal das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Gerade die kleinen und mittleren Betriebe sind noch im Rückstand beim Aufholprozess. Und für 2011 müssen wir sehen, dass das Chemie-Wachstum allenfalls durchschnittlich ausfallen wird."
Mit Blick auf die erfolgreiche Beschäftigungssicherung in der Krise sagt Hansen: "Die gemeinsame Krisenbewältigung ist kein Grund für höhere Löhne. Die Lasten waren fair verteilt. Zudem hat die IG BCE offenbar schon vergessen, dass die Tariflöhne seit Anfang 2008 um fast 8 Prozent gestiegen sind. Im gleichen Zeitraum hatten die Arbeitgeber nicht einmal ein Null-Wachstum bei der Produktion."


Fakten statt Emotion
"Fakten ignoriert die IG BCE leider vollständig. Sie setzt stattdessen auf Emotionen. Wir halten dagegen, denn für jede Lohnerhöhung gilt: Weniger ist mehr - mehr Wettbewerbsfähigkeit, mehr Investitionen, mehr Jobsicherheit. Diese einfachen Zusammenhänge werden von der IG BCE nach wie vor ausgeblendet. So werden wir nicht zu einer Lösung kommen. Die IG BCE muss sich bewegen", so BAVC-Verhandlungsführer Hansen. "Uns stehen wohl sehr harte Verhandlungen bevor. Gerade nach den Erfahrungen der Krise ist jetzt Maßhalten ein Gebot der Vernunft."