Inlandsgeschäft hält Chemie auf Wachstumspfad

Die deutsche chemische Industrie ist auch im ersten Quartal 2010 auf Wachstumskurs geblieben. Produktion, Preise und Umsatz setzten ihren Aufwärtstrend nahezu ungebremst fort.

Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage der Branche im 1. Quartal 2010

Das geht aus dem Bericht des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) zur wirtschaftlichen Lage der Branche hervor. Während in den vorherigen neun Monaten die Nachfrage aus dem Ausland die Zugmaschine für die konjunkturelle Erholung in der Branche darstellte, steuerte zum Beginn dieses Jahres das Inlandsgeschäft die maßgeblichen Wachstums­impulse bei. Vor allem der Inlandsabsatz von Grundchemikalien zog an.

 

Zur konjunkturellen Entwicklung der Branche erklärte VCI-Präsident Prof. Dr. Ulrich Lehner: „Der Aufwärtstrend in der Chemie hat sich in den ersten Monaten dieses Jahres fortgesetzt. In den kommenden Monaten erwarten wir allerdings keinen wesentlichen Zuwachs. Das Risiko, dass die wirtschaftliche Erholung in der EU – unserem wichtigsten Exportmarkt – einen Rückschlag erleidet, hat durch die Finanzkrise in Griechenland zugenommen.“

Prognose: Der VCI geht für den weiteren Verlauf des Jahres von einer Abschwächung des Wachstums in der Branche aus. Wegen des unerwartet starken Jahresanfangs rechnet der VCI für das Gesamtjahr 2010 nunmehr mit einem Anstieg der Chemieproduktion um 8,5 Prozent. Der Umsatz dürfte bei leicht steigenden Preisen um 10 Prozent zulegen.

Produktion: Im ersten Quartal 2010 stieg die Produktion chemischer Erzeugnisse gegenüber dem Vorquartal um 1,9 Prozent. Getragen wurde der Zuwachs durch die stärkere Produktion chemischer Grundstoffe, die sich um 5 Prozent ausweitete. Aufgrund der größeren Produktionsmenge stieg die Kapazitätsauslastung in der Branche um 5 Prozentpunkte auf 82,8 Prozent. Damit ist das normale Auslastungsniveau für Anlagen in der chemischen Industrie fast wieder hergestellt.

Erzeugerpreise: Die Preise für chemische Erzeugnisse befinden sich weiter im Aufwind. Sie legten von Januar bis März gegenüber dem vierten Quartal 2009 um 0,8 Prozent zu.

Umsatz: Der Umsatz der deutschen Chemieunternehmen erreichte im ersten Quartal des laufenden Jahres 38,5 Milliarden Euro. Damit wuchs der Branchenumsatz gegenüber dem Vorquartal um 3 Prozent. Der Inlandsumsatz stieg um 7 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Mit ausländischen Kunden erzielte die Branche einen Umsatz von 22,2 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorquartal entspricht dies einem Zuwachs von nur 0,5 Prozent.

Beschäftigung: Die Stabilisierung der Chemiekonjunktur hat den Beschäftigungsrückgang gestoppt. Gegen über dem Vorquartal arbeiteten unverändert 410.700 Personen in der chemischen Industrie. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Mitarbeiter um 1,9 Prozent zurück.