Ludwigshafen. Wenn die Sonne anfängt zu strahlen und die Temperaturen steigen, dann gilt es für den Marathonläufer zu zeigen, wie gut im Winter trainiert wurde. Richtige Marathonzeit ist nur zweimal im Jahr, im Herbst und im Frühjahr. Sobald das Thermometer nicht mehr als 20 Grad anzeigt, schlägt die Stunde des Langstreckenlaufes.
Marathonläufe begeistern Sportler weltweit
Tausende von Ausdauersportlern bevölkern dann die Innenstädte bei den bekannten City-Marathons. 35.000 Starter in Tokio, über 24.000 Teilnehmer im traditionsreichen Boston oder mehr als 6.000 Läufer in Wien haben in diesem Jahr bei den ersten Marathons bereits gezeigt, was in ihnen steckt. Mehr als 20.000 Läufer werden beim Hamburg-Marathon am kommenden April-Wochenende erwartet. Die Stadtmarathons sind bei den Läufern deshalb so beliebt, weil sie sehr gut organisiert sind, meist über eine flache und deshalb schnelle Strecke führen, Sehenswürdigkeiten bieten und über sehr viele und regelmäßige Verpflegungsstationen verfügen, an denen sich die Läufer erfrischen können.
Wichtig ist die richtige Verpflegung
Mindestens alle fünf Kilometer stehen Helfer, die den Läufern Wasser, Elektrolytgetränke oder Cola reichen. Dazu kommen Bananen und Energieriegel, die in der zweiten Streckenhälfte in der Regel weitere Stärkung bringen sollen. Wer nicht frühzeitig mit dem Trinken beginnt, wird seine Leistungsfähigkeit sehr schnell verringern. Durch das Schwitzen gibt der Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe ab. Schon bei einem Flüssigkeitsverlust von nur zwei Prozent wird die Ausdauerfähigkeit geringer und Konzentration sowie Koordination lassen nach. Darum gilt die Devise, schon bevor der Durst kommt, muss getrunken werden.
Viel Trinken - viele Trinkbecher
Die Veranstalter bauen deshalb schon spätestens nach fünf Kilometern die erste Wasserstelle auf. Tausende von gefüllten Bechern warten dann auf die Läufer. An jeder Verpflegungsstation nimmt jeder Läufer normalerweise zwei Becher. Bei durchschnittlich neun Wasserstellen, die es bei einem Marathon gibt, sind das 18 Becher je Läufer (Getränke im Zielbereich nicht mitgerechnet). Allein beim Hamburg-Marathon werden also auf der Strecke mindestens 360.000 Becher gefüllt, leer getrunken und weggeworfen werden.
Chemie-Industrie bietet umweltfreundliche Trinkbecher
Früher waren die Becher in der Regel aus Kunststoff auf Mineralölbasis, was nicht unbedingt gut für die Umwelt war. Inzwischen hat die chemische Industrie eine biologisch abbaubare Alternative entwickelt. Aus Maisstärke gewinnt sie das mehrkettige Polymer Polymilchsäure (PLA). Becher aus diesem biologischen Kunststoff haben vergleichbare Eigenschaften wie Becher aus PET. Sie sind stabil, transparent, aber können dennoch leicht verformt werden. Jeder Läufer weiß, wie wichtig das ist. Denn es ist schwierig, aus einem vollkommen starren Becher während des Laufens zu trinken. Können die Becher dagegen ein wenig eingedrückt werden, lässt sich die Flüssigkeit gezielt in den Mund bringen.
Becher aus Bioplastik haben mehrere Vorteile:
1. Sie sind kompostierbar und verrotten rückstandsfrei nach wenigen Wochen.
2. Mais ist im Gegensatz zu Rohöl ein nachwachsender Rohstoff.
3. Der Mais-Preis unterliegt nicht so hohen Schwankungen wie der Rohölpreis (ist aber im Moment noch etwas höher).
Bisher werden Becher aus PLA vor allem bei Großveranstaltungen in diversen Arenen und Festivals eingesetzt. Denn ihr Einsatz ist aus Umweltgesichtspunkten vor allem dann sinnvoll, wenn sie getrennt von anderem Müll eingesammelt und entsorgt werden können. Bei ersten Marathons werden sie bereits erfolgreich eingesetzt, zum Beispiel in Stockholm. Auch bei Laufveranstaltungen in Deutschland werden sie schon verwendet.