Revision der EU-Biozid-Gesetzgebung

Der EU-Abgeordneten Christa Klaß ist Praxisbezug wichtig

Christa Klaß informiert sich zu den Auswirkungen der EU-Biozid-Richtlinie

Mainz. Über die Auswirkungen der EU-Biozid-Richtlinie informierte sich Christa Klaß, Berichterstatterin im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, heute bei TANA Professional in Mainz. „Biozide begleiten unser tägliches Leben und garantieren unsere Hygienestandards. Sie müssen daher sicher und unbedenklich sein. Bei der Revision der Richtlinie sollten wir aber nicht nur den Schutz vor Bioziden betrachten, sondern auch den Schutz durch Biozide“, bekräftigte Christa Klaß im Vorfeld des Treffens.


In vielen Desinfektionsmitteln sind Biozide als Wirkstoffe enthalten. Sie helfen, sich vor der Übertragung von Viren zu schützen und werden durch professionelle Reinigungsfirmen angewendet. Durch die Richtlinie sind bereits viele Wirkstoffe für einen effizienten Gesundheitsschutz weggefallen. Ein wesentlicher Grund sind die komplexen und kostenintensiven Anforderungen an die Hersteller. „Durch die hohen Kosten haben wir kaum Anreize, neue Produkte und Wirkstoffe zu entwickeln“, so Rudi Eifler, Leiter der Mikrobiologie bei TANA Professional.


In dem dreistündigem Gespräch stellten die Vertreter von TANA Professional die Forschung und Produktion am Standort Mainz vor. So konnte sich die EU-Abgeordnete ein umfassendes Bild von den Auswirkungen auf die Unternehmen machen. „Diese Gespräche sind mir besonders wichtig, denn Europa und seine Politik müssen den Menschen näher kommen“, erklärte Christa Klaß ihren Besuch.


Auch die Verbände machen sich für eine grundlegende Überarbeitung der EU-Biozid-Richtlinie stark. „Wir fordern ein harmonisiertes nationales Zulassungsverfahren und gleichberechtigt dazu eine für alle Produkte anwendbare neue Gemeinschaftszulassung“, fasst Dr. Hubert Lendle, Geschäftsführer im Landesverband der Chemischen Industrie Rheinland-Pfalz, die Forderungen der Wirtschaft zusammen.