Seit 1. Januar 2023 erhalten die Beschäftigten der Chemie- und Pharmabranche 3,25 Prozent mehr Entgelt. Ab 1. Januar 2024 steigen die Entgelte um weitere 3,25 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen steigen entsprechend. Die Brückenregelung von April 2022 eingerechnet, beträgt die Laufzeit 27 Monate. Die bezirklichen Entgelttarifverträge gelten damit bis Ende Juni 2024.
Beide Stufen der Entgelterhöhung sind flexibilisiert. Sie können aus wirtschaftlichen Gründen jeweils um bis zu drei Monate verschoben werden. Anfang 2023 haben 10 Mitgliedsunternehmen in Rheinland-Pfalz diese Option genutzt. Insgesamt waren die Unternehmen mit dem Abschluss zufrieden. Zwar war die Mehrbelastung in den angespannten Zeiten nicht immer leicht zu stemmen. Vor allem aber ist Arbeitsfrieden in Zeiten steigender Inflation und Planungssicherheit bis in den Sommer des nächsten Jahres hinein gerade jetzt ein hohes Gut.
Ein weiterer Bestandteil des Abschlusses ist die Stärkung der Tarifbindung als gemeinsames Ziel. Mit Beteiligung von Mitgliedsunternehmen wollen die Chemie-Sozialpartner Ideen für tarifliche Regelungen zur Stärkung der Tarifbindung auf beiden Seiten entwickeln.
Differenzierung vs. Gleichbehandlung
Sozialpartnerschaft und Tarifbindung waren auch Themen einer tarifpolitischen Tagung der IGBCE Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland im Januar, zu der Bernd Vogler eingeladen wurde. Der Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz betonte in einer Gesprächsrunde, dass sich in einer Sozialpartnerschaft beide Partner nicht gegenseitig überfordern dürfen. So sollten die Tarifabschlüsse verständlich sein und Mehrwert für alle bieten, wie zum Beispiel der TV Demo. Die wichtigste Währung dabei ist Vertrauen – in Verhandlungen und bei der Auslegung von vereinbarten Regelungen.