Schulförderung durch die Chemieverbände

Finanzielle Unterstützung, Wettbewerbe, Gen-Labore, Experimente und Weiterbildungen. Mit einem vielfältigen Angebot fördert der VCI in Rheinland-Pfalz den MINT-Unterricht. Dies dient auch der Nachwuchsgewinnung für die Unternehmen.

Seit vielen Jahrzehnten unterstützt die chemische Industrie den experimentellen Unterricht an den Schulen. Regelmäßig überweist der Fonds der chemischen Industrie (FCI) Geldbeträge. Im Jahr 2021 waren es rund 30.000 Euro, die an Schulen in Rheinland-Pfalz gingen. Die Fördersummen schwanken zwischen 400 und 2.500 Euro. Dies hängt ab von der Schulform und dem Antrag. Zudem gab es 20.000 Euro für ein Mentoring-Programm des Schülerforschungszentrum Prümer Land im Naturpark Nordeifel e.V..

Eine zusätzliche unbürokratische Flut-Hilfe kam ebenfalls vom FCI. Damit Schulen die verlorene Chemie-Ausstattung wieder beschaffen konnten, wurden Sondermittel bereitgestellt. Bis zu 5.000 Euro konnten Schulen erhalten und so eine neue Labor-Ausstattung kaufen. Neue Lehrmethoden an den Hochschulen unterstützt der Fonds ebenfalls. Die Technische Universität Kaiserslautern erhielt 10.000 Euro, um im Bachelorstudiengang Chemie die Digitalisierung weiter voranzutreiben.

"Leben mit Chemie" - Christine von Landenberg vom VCI-Landesverband überreicht die Urkunde an das Cusanus-Gymnasium in Wittlich

Begeisterung durch Forschung und Wettbewerbe

Erstmals durchgeführt wurde 2021 der Eierschalen-Wettbewerb, um den Nesthockern im Lockdown eine Abwechslung zu bieten. Der
Wettbewerb des VCI-Landesverbandes richtet sich an Grundschulen. Einzelne Schüler und ganze Schulklassen haben begeistert teilgenommen. 

Für die älteren Klassen gibt es das Angebot der mobilen Gen-Labore. Das Konzept wurde in Hessen entwickelt und für Rheinland-Pfalz übernommen. In einem gemeinsamen Projekt des Bildungsministeriums und des VCI-Landesverbandes wurden zwei Labore angeschafft, die seither durch Schulen ausgeliehen werden können. Sie ermöglichen biotechnologische Experimente mit modernster Labortechnik, wie sie weltweit in Forschungseinrichtungen vorzufinden ist. 

Langjähriger Partner ist der VCI-Landesverband beim rheinland-pfälzischen Wettbewerb „Leben mit Chemie“. Der Experimentalwettbewerb richtet sich an die fünften bis zehnten Klassen. Hier hat jüngst das Cusanus-Gymnasium in Wittlich den Sieg errungen. Beeindruckend war der Wettbewerb im Jahr zuvor. Da hatte sich die Realschuleplus in Edenkoben erstmals gegen die langjährige Dominanz der Gymnasien durchgesetzt. 

Über eine Auszeichnung freuen konnten sich auch drei Schulen aus Rheinland-Pfalz. Sie setzten sich im Wettbewerb „Digitalisierung im Chemieunterricht“ gegen 27 Mitbewerber durch. Den Wettbewerb ausgerufen hatte der Fonds der Chemischen Industrie. Einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro erhielt die IGS Kandel für ihr Projekt „Visualisierung des Atomaufbaus und des Kugelwolkenmodells“. Prämiert wurde das Projekt für den zeitgemäßen und innovativen Einsatz von Virtual-Reality- und AR-Anwendungen, um die Welt auf Teilchenebene zu visualisieren sowie gleichzeitig Erfahrungen mit digitalen Tools zu sammeln.

Stratosphären-Experimente

Seit Mai gibt es mit dem „Klassenzimmer am Rande des Weltalls“ ein weiteres Angebot. Der FCI fördert Stratosphären-Experimente und finanziert die Anschaffung der Ausrüstung. Mit einem Wetterballon, der mit Kameras und Messgeräten ausgestattet ist, können Schüler ihre eigene Forschungsreise in eine Höhe von bis zu 40.000 Metern starten. Dorthin, wo der Horizont geprägt ist vom blauen Erdball und dem schwarzen Weltall. Kleine Videokameras filmen die gesamte Forschungsmission und bieten so neue Einblicke.

Nachdem die Forschungssonde am Fallschirm sicher gelandet ist, wird sie mit Hilfe von GPS-Geräten lokalisiert und geborgen. Anschließend können die Experimente, Mess- und Videodaten ausgewertet und für eine Schulausstellung aufbereitet werden.

Wissen durch Weiterbildung

Speziell für Lehrkräfte gibt es Weiterbildungs- und Schulungsangebote zu verschiedenen Themen. In Kooperation mit den Metallverbänden werden die MINT-Tage für Grundschulen und weiterführende Schulen durchgeführt. Die Online-Fortbildungsreihe MI(N)Treden greift aktuelle Themen auf und bietet Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuesten Forschungsergebnissen. Die Fortbildung findet in Kooperation mit dem Pädagogischen Landesinstitut statt und hat regelmäßig zwischen 50 und 100 Zuhörerinnen und Zuhörer. Der Clou: Neben der Vermittlung des Wissens werden auch Bezugspunkte zum Unterricht hergestellt. 

Die Sicherheit und der Schutz von Schülern und Lehrern ist beim Experimentieren zentral. Daher werden regelmäßig Weiterbildungen zu DEGINTU in Kooperation mit der BG RCI angeboten. Hier geht es grundlegend darum, das Bewusstsein für mögliche Gefahren und deren Ursachen zu schärfen sowie Risiken zu erkennen und zu beherrschen. Mit DEGINTU steht zudem ein Angebot bereit, das Lehrkräfte dabei unterstützt, ihren Experimentalunterricht effizient vorzubereiten und sicher durchzuführen.

Das könnte Sie auch interessieren

Wir.Hear. - Der Podcast zur Chemie-Industrie im Wandel