Ein Kommentar von Sabine Nikolaus, Vorsitzende der Chemieverbände Rheinland-Pfalz
Doch diese Technologie kann mehr – in vielen medizinischen Anwendungsgebieten haben sich die Behandlungsmöglichkeiten verbessert und sogar neue Therapieoptionen für Erkrankte ermöglicht.
Diese Zukunftstechnologie hat das Potenzial, entscheidend zur Wertschöpfung im Land beizutragen. Das hat die Pharma-Branche in den letzten zwei Jahren eindrucksvoll bewiesen. Hier arbeiten innovative Firmen und hervorragende Forschungseinrichtungen. Das ist der Grund, warum wir in Europa eine Vorreiterrolle in der Biotechnologie einnehmen. Doch dürfen wir uns auf dem Erfolg der letzten zwei Jahre nicht ausruhen. Andere Länder ziehen gleich oder holen auf. Daher müssen wir unser Potenzial und unser gesammeltes Wissen nutzen, um unsere Stärken weiter auszubauen.
Die Landesregierung beweist mit ihrer Initiative zur Biotechnologie Weitblick. Millionen Euro wurden investiert und sollen weiter investiert werden, um die Grundlagenforschung und die anwendungsnahe Forschung zu verstärken. Und auch die Firmen der medizinischen Biotechnologie investieren viel Geld in die Entwicklung neuer Wirkstoffe und stellen zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Alles ist auf Wachstum ausgerichtet.
Neben Geld braucht es kluge Köpfe und passende politische Rahmenbedingungen. Ich freue mich daher, dass der Beirat für Biotechnologie in Rheinland-Pfalz geschaffen wurde. 21 Expertinnen und Experten aus Rheinland-Pfalz begleiten die Initiative des Landes, beraten und entwickeln Konzepte. In der Gründungssitzung des Beirates Mitte März sind die Ideen nur so gesprudelt. Das zeigt mir, dass wir auf einem guten Weg sind, um mit viel Engagement, Wissen und Kraft die Biotechnologie weiter voranzutreiben.
Deutschland ist die weltweite Nummer zwei bei der Produktion von Wirkstoffen. Bei den Produktionskapazitäten sind wir aber um zwei Plätze zurückgefallen und liegen jetzt auf dem fünften Rang. Eine Ursache dafür sind die steuerlichen Rahmenbedingungen. Wir brauchen eine Politik des Förderns und Ermöglichens, um unsere gute Position nicht zu verlieren. Dazu gehören der Abbau von Bürokratie und administrativen Hürden, Ausbau der Digitalisierung, eine bessere Vernetzung und Kooperation aller Stakeholder im Gesundheitssystem sowie bessere Rahmenbedingungen für die Bereitstellung von Wagnis- und Innovationskapital.
Deutschland kann Innovation. Lassen Sie uns den kooperativen Spirit aus der Corona-Pandemie weiter nutzen.