Rund 50 Oberstufenschülerinnen und -schüler des Hugo-Ball Gymnasiums und des Leibnitz Gymnasiums Pirmasens nahmen am hybriden Tag der Chemie des Campus Pirmasens teil. Sie nutzten die Chance sich mit Kunststoffen, umgangssprachlich auch Plastik genannt, anhand eines Quizes und Fachvorträgen auseinanderzusetzen: Wo wird Kunststoff eingesetzt? Was passiert mit dem Abfall? Wie kann das Studium der angewandten Chemie helfen, den Klimaschutz voranzubringen? Eingeladen hatten die Hochschule Kaiserslautern und die Chemieverbände Rheinland-Pfalz.
Kunststoff ist ein Schlüssel für Klimaschutz
Die Vorteile der Kunststoffe werden in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend zurückgedrängt durch das Müll-Problem in der Umwelt. Doch mit dem High-Tech-Werkstoff ist eine nachhaltige Zukunft möglich. „Ohne Kunststoffe gibt es keine Energiewende mit Wasser-, Wind- und Solaranlagen. Und bei der Kreislaufwirtschaft geht es darum, Kunststoffabfälle so sinnvoll wie möglich weiter zu verwenden“, betont Tobias Göpel, Pressesprecher der Chemieverbände Rheinland-Pfalz.
Und für die Entwicklung und Verwertung werden auch zukünftig Chemie-Experten in den Laboren und in der Produktion benötigt. Das Studium der Angewandten Chemie in Pirmasens verschafft das dafür notwendige Wissen. „Durch die Vertiefung in Polymerchemie, Reaktions- und Verfahrenstechnik, Pharmazeutische Technologie oder angewandte Biotechnologie werden aktuelle Themen wie Kreislaufwirtschaft wissenschaftlich mit Leben gefüllt“, erklärt Prof. Dr. Thomas Stumm aus dem Fachbereich Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften der Hochschule in Pirmasens.
Um Plastik aus der Umwelt zu verbannen, ist ein verantwortungsvoller Umgang notwendig. „Kunststoffe, egal ob leere Flaschen oder Mikroplastik, haben in der Umwelt nichts zu suchen. Die Herausforderung der Verschmutzung lässt sich nur im Schulterschluss meistern“, unterstreicht Göpel. Durch verschiedene Quizfragen, die auf den Schulstoff der Oberstufen ausgelegt sind, hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihr Wissen über Kunststoffe zu überprüfen. Es ging darum, wie langlebig Kunststoffe sind oder warum Kreislaufwirtschaft ökologisch, sozial und wirtschaftlich sinnvoll ist.
Mit Perspektive in Pirmasens studieren
Göpel freute sich über das Interesse der Schülerinnen und Schüler am Tag der Chemie: „Für uns alle ist es wichtig, Kunststoffe und ihre Rolle in unserer modernen Welt zu verstehen. Und wer Chemie erfolgreich studiert, kann mit dem Expertenwissen einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Produktion und zur sicheren Verwendung von Kunststoffen leisten.“
Eine Aussage, die Stumm vom Campus Pirmasens unterstreicht: „Im Studiengang Angewandte Chemie ist uns die Kombination aus wissenschaftlicher Fachkompetenz und Praxisbezug besonders wichtig. So werden unter anderem die Abschlussarbeiten in direkter Kooperation mit der Industrie angefertigt. Dadurch sind die Studierenden am Ende ihres Bachelorstudiums für den direkten Einstieg in die Industrie gut vorbereitet.“
Bereits seit elf Jahren arbeiten die Chemieverbände Rheinland-Pfalz und die Hochschule Kaiserslautern erfolgreich zusammen und suchen durch den Tag der Chemie den Kontakt zu Schülerinnen und Schülern ab der 10. Klasse.
Hintergrundinformation:
Die Aktion ist eine Kooperation der Hochschule (HS) Kaiserslautern am Campus Pirmasens und der Chemieverbände Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, die Jugendlichen für die Naturwissenschaften zu begeistern.
Die Chemieverbände Rheinland-Pfalz sind eine Gemeinschaft des Arbeitgeberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz e.V. und des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. Sie vertreten die wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen ihrer rund 200 Mitgliedsunternehmen. Mitglieder sind Unternehmen der chemischen Industrie oder chemienaher Ausrichtung mit Sitz in Rheinland-Pfalz.
Der Campus Pirmasens der HS Kaiserslautern kombiniert die Vorteile einer großen Hochschule – insgesamt zählt die HS Kaiserslautern an ihren drei Studienorten rund 6.300 Studierende – mit denen eines kleinen Standortes. Aktuell profitieren ca. 800 Studierende im Pirmasenser Fachbereich Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften von einem interdisziplinär ausgerichteten Studienangebot in den Bachelor-Studiengängen Angewandte Chemie, Angewandte Pharmazie, Industriepharmazie, Leder- und Textiltechnik und Logistik sowie den Masterstudiengängen Angewandte Polymerchemie, Wirtschaftsingenieurwesen – Logistik und Produktionsmanagement (standortübergreifend) und Refinement of Polymer and Composite Products (englischsprachig).