Die Bildungsakademie Schloss Waldthausen in Budenheim war mit 230 teilnehmenden Lehrkräften ausgebucht und die Warteliste war lang. Die Fortbildung stand unter dem Motto „Staunen – Forschen – Denken“. Dazu gab es auch ein Theaterstück der Karl-Kreuter-Grundschule Ludwigshafen.
Insgesamt zehn Workshops mit praktischen Umsetzungen vieler Unterrichtsideen in den MINT-Fächern luden zum Entdecken und Mitmachen ein. So konnten Gummibärchen selber gemacht oder das Gewicht von Luft gemessen werden. Die Auswahl reichte bis zu den ersten Schritten zum Programmieren in der Kita. Es wurde mit „Kunos cooler Kunststoff-Kiste“ experimentiert und Wege zur Sprachförderung mit chemischen und physikalischen Experimenten erkundet. Die Inhalte waren speziell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Lehrkräfte in Grundschulen und Kitas zugeschnitten.
Veranstaltet wurde der MINT-Tag von den Chemieverbänden Rheinland-Pfalz, den beiden Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie vem.die arbeitgeber e.V. und PfalzMetall sowie SCHULEWIRTSCHAFT Rheinland-Pfalz unter dem Dach der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU).
Thorsten Bröcker, Hauptgeschäftsführer der vem.die arbeitgeber e.V. erläuterte den Lehrern die Ziele der Veranstaltung: „Wir wollen gemeinsam mit Ihnen den Nachwuchs von morgen fit machen in den MINT-Themen, vor allem im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Durch eine Vielzahl von Fragen erschließen sich die Kinder, mit denen Sie täglich arbeiten, ihre Welt und leben die ihnen angeborene Neugier aus.“
Bildungsministerin Stefanie Hubig, die zur Eröffnung per Video zugeschaltet war, sagte: „MINT-Bildung ist Allgemeinbildung. Bei der MINT-Strategie des Bildungsministeriums geht es deshalb nicht nur um eine frühzeitige berufliche Orientierung, sondern auch darum zu zeigen, dass Technik unsere Welt durchdringt und wie sie funktioniert." Die Ministerin möchte MINT von der Kita bis in Ausbildung und Studium für Kinder und junge Menschen konkret erlebbar machen, Neugierde wecken und begeistern. "Denn Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik eröffnen den Zugang zu einem besseren und tieferen Verständnis vieler Lebensbereiche - von Naturschutz bis Digitalisierung“, so Hubig.
Der nächste MINT-Tag Rheinland-Pfalz wird am 10. September 2019 stattfinden; dann sind die Lehrkräfte der weiterführenden Schulen angesprochen.
MINT-Fachkräfte fehlen
Laut MINT-Report Herbst 2018 des Instituts der deutschen Wirtschaft fehlen in Rheinland-Pfalz und Saarland rund 20.400 MINT-Fachkräfte.
Diese gliedern sich wie folgt:
MINT-Fachkräfte* (mit Berufsausbildung): 11.100
MINT-Spezialisten* (Meister, Techniker etc.): 3.200
MINT-Experten* (Akademiker): 6.100
* Die Bundesagentur für Arbeit erfasst die Berufsstrukturen in der Beschäftigtenstatistik anhand von vier Anforderungsniveaus, bei denen die Eingruppierung nicht primär nach Ausbildung oder Studium erfolgt, sondern nach tatsächlich ausgeübter Tätigkeit. Das vierte Anforderungsniveau sind die Helfertätigkeiten. Die spielen bei MINT keine Rolle.