Die Teilnehmerinnen machen erste praktische Erfahrungen an der Werkbank und erhalten Einblick in die Welt der Reifenherstellung. Personalleiter Peter Kubitscheck betont: „Technische Berufe haben sehr gute Zukunftsperspektiven – insbesondere für Frauen und Mädchen. Mit unserer aktiven Teilnahme am Girls’ Day machen wir den Schülerinnen Mut, auch diese Laufbahnen einzuschlagen. Und gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sind qualifizierte Fachkräfte ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.“
Individuelle Führungen und erste Praxiserfahrungen
Auszubildende von Michelin betreuen die Mädchen in kleinen Gruppen. Sie führen die Schülerinnen durch die Werkhallen und erklären, wie Reifen hergestellt werden. Die Aufgaben von Mechanikern und Elektronikern lernen die Schülerinnen am Beispiel einer typischen Aufgabe kennen. Die Mädchen bohren an der Werkbank, löten Schaltungen – und am Ende haben sie einen LED-beleuchteten Bilderrahmen hergestellt. In ihm steckt ein Erinnerungsfoto jeder Schülerin mit dem Michelin Mann.
Familientreffen in der Instandhaltung
Der Tag bei Michelin kommt bei den Mädchen gut an. Neun von ihnen könnten sich vorstellen, später eine technische Laufbahn einzuschlagen. „Ich baue auch zu Hause gerne Sachen zusammen, darum hat mir das mit dem Bilderrahmen heute am besten gefallen“, meint Serin Fathalli. Sie ist auf der Integrierten Gesamtschule Gerhard-Ertl in Sprendlingen in der siebten Klasse. Serin traf heute ihre ältere Schwester Miriam, die nach ihrer Ausbildung bei Michelin in einer Instandhaltungsabteilung arbeitet. „Sie hat mir heute zum ersten Mal gezeigt, was sie hier bei Michelin macht“, so Serin. „Ich mag es, neue Sachen zu sehen“, betont Patrizia Horn, die auf dem Lina-Hilger-Gymnasium in Bad Kreuznach die sechste Klasse besucht. Darum fand sie es ganz besonders spannend zu sehen, wie ein Reifen mit seinen vielen Schichten gemacht wird und wie ein Autoreifen funktioniert. „Die Azubis konnten auch alle meine Fragen beantworten“, stellt sie zufrieden fest.
Mut für technische Berufe machen
Michelin hat in seiner Charta „Leistung und Verantwortung“ – den internen Grundsätzen und Werten des Unternehmens – den Schwerpunkt „Diversity – Bekenntnis zur Vielfalt“ fest verankert. Angesichts der demografischen Entwicklung sieht die Diversity-Beauftragte von Michelin in Deutschland, Anja Miller, eine große Chance für junge Frauen: „Michelin hat unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle, Lebensarbeitszeitkonten und eine ausgeprägte Teamkultur realisiert. Um Beruf und Familie in Einklang zu bringen, haben wir uns dafür stark gemacht, die Arbeitszeit weiter zu flexibilisieren sowie Mütter und Väter bei der Betreuung während der Elternzeit zu unterstützen.“
Ausbildung bei Michelin in Bad Kreuznach
Michelin bietet an seinem Standort in Bad Kreuznach 19 Ausbildungsplätze an. Aus den drei Ausbildungsjahren ergibt sich im Jahresdurchschnitt die Zahl von 56 Auszubildenden. Die Jugendlichen werden in den Fachrichtungen Industriemechanik, Zerspanungsmechanik, Elektronik für Betriebstechnik, IT-Systemelektronik und zu Maschinen- und Anlagenfahrern ausgebildet. Unter ihnen befinden sich derzeit auch zwei junge Frauen. Eine von ihnen und fünf weitere Auszubildende haben ihren Vertrag im Rahmen des Ausbildungsförderprogramms „StartPlus“ der chemischen Industrie erhalten. Das Programm hat zum Ziel, jungen Erwachsenen, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, eine Ausbildung zu ermöglichen.