Gemeinsam Lösungen für die Industrie finden

Bei einem Treffen des Bundestagsabgeordneten Tobias Lindner mit Vertretern der chemischen Industrie in Speyer ging es um die Zukunft der Industrie, die Energiewende und Investitionen an deutschen Standorten.

„Mir ist eine Politik wichtig, die sich an dem Machbaren orientiert. Und heute habe ich einen guten Einblick bekommen, wie die chemische Industrie arbeitet und was sie ausmacht“, so Tobias Lindner (Grüne). Der Bundestagsabgeordnete traf sich heute mit Bernhard Heer, Standortleiter des Kohlenwasserstoff-Spezialisten Haltermann Carless sowie Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz zum Gespräch.

Einigkeit bei Forschungsförderung

Vogler erklärte, dass die Chemie-Branche nicht im gleichen Maße wächst, wie die Gesamtwirtschaft in Rheinland-Pfalz. Hohe Standortkosten schrecken viele ab, in Deutschland neu zu investieren. Die deutschen Standorte leben von Innovationen, die weltweit verkauft werden können. Hier brauche die Branche bessere politische Rahmenbedingungen. Der Grünen-Politiker Lindner unterstützt den Wunsch einer steuerlichen Forschungsförderung für kleine und mittelständische Betriebe. Dabei müsse der administrative Aufwand deutlich geringer sein, als zum Beispiel bei der Projektförderung.

Aber auch bei den Genehmigungsverfahren braucht die Chemie bei den entsprechenden Behörden „Ansprechpartner auf fachlicher Augenhöhe“, so Bernhard Heer. Der Standortleiter betont die gute Zusammenarbeit bei Genehmigungsverfahren in Rheinland-Pfalz. Diese möchte er erhalten wissen. Denn in Speyer soll demnächst ein millionenschweres und komplexes Neubauprojekt realisiert werden.

Mehr Verständnis bei Energiewende gewünscht

Das Treffen bei Haltermann Carless in Speyer machte auch deutlich, dass Chemieanlagen einen kontinuierlichen Prozessverlauf benötigen, um effizient zu arbeiten. „Minimale Emissionen, hocheffiziente Anlagen und eine wechselnde Auslastung in Abhängigkeit der Stromverfügbarkeit sind Wünsche der Politik, die nicht gleichzeitig erfüllt werden können“, so Vogler. Dies betreffe auch die Energiewende insgesamt. Aus Sicht der Chemie müssen die Wertschöpfungsketten erhalten bleiben. Diese punktuell zu stark zu belasten, kann zu einer Destabilisierung führen. Bundestagsabgeordneter Lindner unterstrich, dass sich „ökonomische und ökologische Ziele oft überlagern“, wie zum Beispiel bei der Abfallvermeidung. „Wir sollten im Dialog bleiben und sehen, wo gemeinsame Interessen sind, um sich dann über geeignete Lösungen zu verständigen.“

 

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