Im Alltag ist die chemische Industrie in Worms allgegenwärtig: mit ihren Arbeitsplätzen und Produktionsanlagen, über die zahllosen Zulieferunternehmen, durch gesellschaftliche und soziale
Aktivitäten und durch vieles mehr. Zahlreiche Chemie verarbeitende Unternehmen haben ihre Wurzeln jedoch in der Lederindustrie, die der Nibelungenstadt jahrhundertelang Geld und Arbeit beschert hat. Traditionell gilt Worms deshalb nach wie vor als Lederstadt, obwohl diese Industrie dort längst der Vergangenheit angehört.
Die Feierlichkeiten zum Jubiläum „200 Jahre Rheinhessen“ haben sieben Wormser Chemieunternehmen und die Chemieverbände Rheinland-Pfalz zum Anlass genommen, ihre eigene Geschichte in der Nibelungenstadt näher zu beleuchten: Sie haben detaillierte Informationen zusammengetragen und interessantes Archivmaterial zur Verfügung gestellt. Dazu kamen noch umfangreiche Recherchen durch die Wormser Agentur MLW, die die Ausstellung federführend betreut.
„Es war wirklich spannend, welche Entwicklung die chemische Industrie hier in Worms genommen hat“, berichtet MLW-Geschäftsführer Uwe Martin. „Zum Teil waren auch die Unternehmen selbst überrascht davon, was wir hier ausgegraben haben.“ Die Ergebnisse sind vom 17. Mai bis zum 5. Juni in der Wormser Kaiser Passage unter dem Motto „Chemie + Worms = eine nachhaltige Verbindung“ zu sehen.
Die Branche sicht- und spürbar machen
Auf insgesamt zehn großformatigen Würfeln präsentieren die Partner die Historie der chemischen Industrie in Worms von ihren Anfängen bis zum heutigen Status. Dabei geht es nicht nur um die Produkte, deren Entwicklung und deren Fertigung, sondern im gleichen Maße um die Verantwortung der chemischen Industrie gegenüber Umwelt und Gesellschaft. „Wir wollen diese Branche den Menschen näherbringen. Deshalb sind die Rolle der Unternehmen als Arbeitgeber und die damit verbundenen Chancen in der Ausbildung ein zentraler Bestandteil“, erläutert Martin das Ziel der Ausstellung.
Die Ausstellung kann zwischen dem 17. Mai 2016 und dem 5. Juni während der offiziellen Öffnungszeiten der Wormser Kaiser Passage besucht werden. Ein mehrstufiges Rahmenprogramm ergänzt die Exponate. So ist für den 20. Mai ein „Chemietag“ eingeplant, an dem Kinder und Erwachsene sich spielerisch an die Welt der Chemie herantasten können. Am „Azubi-Tag“ (25. Mai) vermitteln Auszubildende und Ausbilder Hintergrundinformationen zu den Berufen und Chancen in den Unternehmen, und am 2. Juni, dem „Wirtschaftstag“ steht unter anderem eine moderierte Diskussionsrunde mit Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft auf dem Programm.
Kurzportrait
Die Ausstellung „Chemie + Worms = eine nachhaltige Verbindung“ in der Wormser Kaiser Passage soll die enge Verbindung zwischen Worms und der chemischen Industrie erlebbar machen. Mitwirkende sind die Unternehmen Evonik Industries, Faist ChemTec, Grace, die RENOLIT SE, Röchling Automotive, Trumpler und Zobel Paintings sowie die ChemieVerbände Rheinland-Pfalz. Die Ausstellung wird im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jubiläum „200 Jahre Rheinhessen“ veranstaltet.