Die Renolit SE macht – im wahrsten Sinne – ordentlich Dampf: Mitte Februar nahm das Unternehmen am Standort Worms eine neue Kraft/Wärmekopplungsanlage, die sowohl Wärme als auch elektrische Energie erzeugt, in Betrieb. Das Investitionsvolumen für die neue Energieerzeugung beträgt rund 4,5 Millionen Euro.
Die Anlage produziert in erster Linie den Dampf, den Renolit für die Produktion der Kunststoff-Folien benötigt. Hierzu werden die Abgase einer Gasturbine in einem Abhitzekessel von über 550°C auf weniger als 85°C abgekühlt. Dabei entstehen bis zu 4,7 Tonnen Dampf in der Stunde, der den Produktionsanlagen zugeführt wird.
Bislang haben drei direkt befeuerte Kessel diesen Dampf erzeugt, von denen das Unternehmen weiterhin zwei in Betriebsbereitschaft hält. „Mit einem federn wir die Spitzen im Energiebedarf ab, der andere dient als ‚eiserne Reserve‘ für Reparaturarbeiten und erzeugt im Winter während des einwöchigen Betriebsstillstands die Wärme für die Gebäudeheizung“, schildert Projektingenieur Gregor Petry den Status quo.
Die Kraft/Wärmekopplungsanlage von Kawasaki Heavy Industries ist nicht nur leistungsfähiger als die bestehenden Dampfkessel, sondern im Betrieb auch deutlich emissionsärmer. Dies ist insbesondere der Tatsache geschuldet, dass die Turbine direkt vor Ort Strom und Wärme gleichzeitig mit emissionsarmen Erdgas erzeugt. „Dadurch sinken die CO2-Emissionen des Standortes im Vergleich zur bisherigen Energieerzeugung um fast 5.000 Tonnen pro Jahr bzw. mehr als 12 Prozent“, sagt Gregor Petry. So wird nicht nur die eigene Dampferzeugung modernisiert und fit für die Zukunft gemacht: „Damit decken wir auch rund ein Drittel unseres Strombedarfs am Standort Worms ab, schonen die Rohstoffressourcen und die Umwelt und senken zugleich unsere Energiekosten“, zieht Ralph Gut, Leiter des Standortes Worms, die erfreuliche Bilanz.
Die Gasturbine ist Bestandteil eines großangelegten Investitionspakets am Renolit Hauptsitz in Worms. Insgesamt 36 Millionen Euro werden bis 2019 am größten Standort der Renolit Gruppe investiert, unter anderem auch in ein Ausbildungszentrum und ein bereits eingeweihtes hochmodernes Rohstofflager.
Quelle: Renolit, Worms